Die ICD-11 ist seit dem 01.01.2022 offiziell einsetzbar. Nach einer flexiblen Übergangszeit soll die Berichterstattung im Gesundheitssystem zeitnah nur noch ICD-11 basiert erfolgen. Im Unterschied zur ICD-10 sind weitreichende Änderungen erfolgt.
So wurde die ICD-11 komplett elektronisch erstellt. Zentrales Instrument ist eine intelligent unterstützte Suchfunktion. Die Zusammenfassung mehrerer Diagnose- bzw. auch Erweiterungscodes (sog. Cluster Coding) bis zum gewünschten Spezifikationsgrad wird unterstützt. Innerhalb des Kapitels 06: Psychische Störungen, Verhaltensstörungen oder neuronale Entwicklungsstörungen wurden die diagnostischen Beschreibungen aktualisiert und zum Teil neu konzipiert. Zusätzliche Störungsbilder wurden aufgenommen, einige Diagnosen anderen Kapiteln der ICD-11 zugeordnet. Ebenso wurde die Zuordnung kinder- und jugendpsychiatrischer Störungsbilder in spezielle Diagnosegruppen zugunsten einer Perspektive über die gesamte Lebensspanne verändert.

Inhalte

• Überblick über die Entwicklung und Ziele der aktuellen Revision
• Aufbau der ICD-11: Datenbasis/Foundation, Systematik der ICD-Linearisierung, …
• Anwendung der ICD-11: Auswahl der ICD-11 Browser, Suchfunktionen, Mehrfachcodierungen, Erweiterungscodes, …
• Inhaltliche Neuerungen im Kapitel 06 - Psychische Störungen, Verhaltensstörungen oder neuronale Entwicklungsstörungen: Erweiterung der Diagnosegruppen, relevante neue diagnostische Beschreibungen, …
• Vertiefung ausgewählter Diagnosen des Kindes- und Jugendalters: Neuronale Entwicklungsstörungen (Autismus-Spektrum-Störung, ADHS), Traumafolgestörungen (PTBS, kPTBS), Impulskontrollstörungen, Verhaltensstörungen, Persönlichkeitsentwicklungsstörungen, …

Ziele

• Anwendungsorientiertes eintägiges Seminar mit dem Ziel, die Teilnehmer:innen in die Handhabung des neuen Klassifikationssystems einzuführen und inhaltliche Veränderungen ausgewählter Diagnosegruppen -schwerpunktmäßig Diagnosen, die das Kindes- und Jugendalter betreffen- vorzustellen.

Zielgruppe

Interessierte Kolleginnen und Kollegen (Ärzt:innen, Psycholog:innen, Pädagog:innen, Psychotherapeut:innen, Sozialarbeiter:innen, etc.), die ambulant oder (teil-)stationär im kinder- und jugendpsychologischen/-psychiatrischen Bereich oder im Jugendhilfebereich betreuend und/oder behandelnd tätig sind.

Arbeitsweise

Praxisorientierter Zugang, übersichtliche Präsentation der inhaltlichen Neuerungen, Diskussion und fachliche Auseinandersetzung mit der Thematik, ggfs. Einsatz von Videomaterial.